Die Bundesregierung hat einen entscheidenden Schritt zur Reform der Pflegeausbildung in Deutschland eingeleitet: Mit dem heute verabschiedeten Gesetzentwurf wird eine bundeseinheitliche Ausbildung zur Pflegefachassistenz eingeführt. Bundesfamilienministerin Karin Prien und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken brachten das Gesetz ins Kabinett ein. Ziel ist es, die Pflegeberufe zu modernisieren und den steigenden Personalbedarf in der Pflege langfristig zu sichern.
Die geplante Einstellung des Bundesklinikatlas durch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat bei der BAG SELBSTHILFE großes Unverständnis und Entsetzen ausgelöst. Als Dachverband für chronisch kranke und behinderte Menschen warnt die Organisation eindringlich vor den Folgen dieses Schrittes für die Patiententransparenz und die Qualität der Krankenhausversorgung in Deutschland.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat im Rahmen seines Forschungsprojekts „Praktische Hürden beim Zugang zur inklusiven Schule“ eine bundesweite Online-Befragung für Eltern gestartet. Ziel der Erhebung ist es, Einblicke in den Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder Behinderungen zu gewinnen – unabhängig davon, ob diese eine allgemeine Schule oder eine Förder- bzw. Sonderschule besuchen.
Die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) regelt seit 2019, wie E-Scooter im Straßenverkehr genutzt werden dürfen. Derzeit wird die Verordnung überarbeitet. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband hatte sich zuletzt im August 2024 im Rahmen einer Anhörung beteiligt und auf bestehende Probleme hingewiesen. Nun hat das Bundesverkehrsministerium einen neuen Entwurf veröffentlicht, der aus Sicht des DBSV viele dieser Probleme nicht löst – im Gegenteil: Einige geplante Änderungen könnten die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger sogar verschlechtern. Eine erneute Anhörung der Verbände ist nicht vorgesehen. Der Entwurf soll nach der Sommerpause direkt ins Kabinett und anschließend in den Bundesrat eingebracht werden.
Nach der Veröffentlichung des Entwurfs für den Bundeshaushalt 2026 sowie ersten Stellungnahmen äußert sich die Caritas kritisch zu den geplanten Maßnahmen. Aus Sicht des Verbandes reichen die Vorschläge des Bundesfinanzministeriums in zentralen Bereichen nicht aus, um den aktuellen Herausforderungen angemessen zu begegnen.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa betont, dass insbesondere die angedachte Einbindung der Sozialversicherungen in die Haushaltskonsolidierung problematisch sei. Angesichts des demografischen Wandels seien kurzfristige Einsparungen in diesem Bereich nicht realistisch. Stattdessen bedürfe es struktureller Reformen, die auf Generationengerechtigkeit, eine gezielte Steuerung und Effizienzsteigerung – etwa in der Primärversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung – abzielen. Solche Reformen könnten nur mittel- und langfristig Wirkung entfalten. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit seien daher entscheidend, um die notwendige Reformbereitschaft in der Bevölkerung zu erhalten.
Der evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB) hat zum achten Mal den mitMenschPreis ausgeschrieben. Mit dieser Auszeichnung werden Projekte und Initiativen gewürdigt, die sich für die Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung engagieren. Ziel ist es, Ansätze sichtbar zu machen, die die Lebensqualität der betroffenen Personen verbessern und ihre gesellschaftliche Teilhabe fördern. Die Curacon GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterstützt den Preis erneut als Stifter des Preisgeldes.
Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt hat seit 2022 an der Universität Heidelberg Rahmenbedingungen für ein mögliches genomisches Neugeborenen-Screening in Deutschland erarbeitet. Ziel des Projekts „NEW_LIVES“ ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass künftig das gesamte Genom von Neugeborenen auf genetisch bedingte Erkrankungen untersucht werden kann. Ein solches Screening würde eine frühzeitige Diagnose ermöglichen und damit die Chancen auf eine rechtzeitige Behandlung verbessern.
Die Bundesregierung hat den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 sowie den Finanzplan bis 2029 verabschiedet. Für das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) sind Ausgaben in Höhe von rund 14,72 Milliarden Euro vorgesehen – das entspricht einem Zuwachs von 522 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich stehen 6,3 Milliarden Euro aus einem Bundes-Sondervermögen für die Bereiche Kindertagesbetreuung und digitale Bildung bereit.
Im Zentrum des Haushalts stehen stärkere Leistungen für Familien und eine verbesserte frühkindliche Förderung. Das Elterngeld bleibt mit rund 7,5 Milliarden Euro die wichtigste familienpolitische Leistung, während der Kinderzuschlag weiterhin mit rund 3,4 Milliarden Euro einkommensschwache Haushalte gezielt unterstützt. Für den Unterhaltsvorschuss, der Kindern von Alleinerziehenden zugutekommt, sind rund 1,3 Milliarden Euro eingeplant.
Artikel 3 des Grundgesetzes enthält die zentralen Gleichheitsrechte in Deutschland. Er stellt klar, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind und niemand aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder anderer persönlicher Merkmale benachteiligt werden darf. Ein bedeutender Schritt für die Rechte von Menschen mit Behinderung erfolgte im Jahr 1994: Damals wurde in Absatz 3 die Formulierung „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ aufgenommen. Dieser Zusatz markiert einen entscheidenden Fortschritt in der deutschen Verfassungsgeschichte.
Der Tag beginnt für viele mit einer dampfenden Tasse Kaffee – für manche ist sie sogar unverzichtbar. Was viele nicht wissen: Das beliebte Heißgetränk kann die Wirkung verschiedener Arzneimittel beeinflussen. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Kaffee mit Medikamenten interagiert, welche Kombinationen ärztlich bedenklich sein können und worauf Patientinnen und Patienten beim Kaffeegenuss achten sollten.
Kaffee enthält zahlreiche bioaktive Substanzen, am bekanntesten ist Koffein. Es regt das zentrale Nervensystem an, steigert kurzfristig die Konzentration und vertreibt Müdigkeit. Doch Koffein kann auch die Aufnahme, den Abbau und die Wirkung von Medikamenten im Körper verändern. Darauf weist Dr. André Breddemann hin, Arzneimittel-Experte bei der BARMER.
Etwa 9,2 Stunden täglich sitzen Menschen in Deutschland – Tendenz steigend. Dabei ist der menschliche Körper für Bewegung gemacht, nicht für dauerhafte Inaktivität. Wer zu viel sitzt, riskiert ernsthafte gesundheitliche Folgen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes. Doch die gute Nachricht ist: Bereits kleine Veränderungen im Alltag können das Risiko deutlich senken.
Bis in die frühen 2000er war es in deutschen Büros nicht ungewöhnlich, dass beim Arbeiten geraucht wurde. Obwohl die gesundheitlichen Risiken bekannt waren, dauerte es lange, bis gesetzliche Regelungen wie der Nichtraucherschutz in Kraft traten. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Satz „Sitzen ist das neue Rauchen“ von Dr. James A. Levine an Bedeutung. Denn obwohl längst bekannt ist, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist, verbringen viele Menschen immer mehr Zeit im Sitzen. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2023 hat sich die durchschnittliche tägliche Sitzzeit von 8,7 Stunden (2021) auf 9,2 Stunden erhöht. Besonders betroffen sind Menschen im Homeoffice: Sie verbringen im Schnitt 11,5 Stunden pro Tag sitzend.
In einem kommunalen Krankenhaus in Brandenburg wurde kürzlich die Geschäftsführungsposition für den Pflegebereich ersatzlos abgeschafft – ein Schritt, der exemplarisch für einen bundesweiten Trend steht. Immer häufiger werden pflegerische Führungsstrukturen auf oberster Leitungsebene gestrichen, obwohl zahlreiche Studien die Bedeutung einer pflegefachlich verankerten Führungsebene für Qualität, Sicherheit und nachhaltige Versorgung belegen.
Am 28. und 29. Oktober 2025 lädt die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) nach Berlin zum diesjährigen Jahreskongress. Im Mittelpunkt stehen junge Menschen mit komplexen gesundheitlichen Herausforderungen – sei es durch körperliche Einschränkungen oder psychische Belastungen. Der Kongress geht der Frage nach, wie individuell benötigte Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen gelingen können.
Immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland widmen sich der Aufgabe, Teilhabe für Menschen mit Behinderungen systematisch zu verbessern. Dabei arbeiten Akteure aus Verwaltung, sozialen Diensten, Vereinen, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Gruppen zusammen, um die Prinzipien der UN-Behindertenrechtskonvention in lokale Strukturen zu überführen.
Die BAG SELBSTHILFE hat in einem konstruktiven Austausch mit der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas (SPD), deutlich gemacht, dass die ausstehende Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) nicht weiter aufgeschoben werden darf. Der Verband, vertreten durch seinen Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner, fordert nachdrücklich, dass politische Prozesse nicht ohne die aktive Mitwirkung der Betroffenen stattfinden dürfen.
Im April dieses Jahres stellte die AfD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag eine umfangreiche Anfrage zur „politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ (Drucksache MMD18-13444). Ziel war es, insbesondere gemeinnützige Organisationen, die sich für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus engagieren, durch das Infragestellen ihrer Gemeinnützigkeit unter Druck zu setzen. Die Anfrage führte konkrete Demonstrationen samt teilnehmender Organisationen auf und deutete deren Engagement als möglichen Verstoß gegen politische Neutralität.
Mehr Demokratie e.V. und das nexus Institut haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um die geplante Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen durch die Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger zu erweitern. Beide Organisationen betonen, dass Politik und Wissenschaft nicht im Alleingang klären sollten, welche Entscheidungen im Umgang mit der Pandemie falsch oder richtig waren. Schon während der Pandemie sei es häufig an Alltagsverstand gefehlt – genau dieser solle jetzt in die Aufarbeitung einfließen, sagt Roman Huber, geschäftsführender Bundesvorstand von Mehr Demokratie e.V. Die Erfahrungen einer alleinerziehenden Mutter, isolierter Kinder oder überlasteter Pflegekräfte seien unverzichtbar für eine ehrliche Debatte.
Blindenführhunde sind für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen mehr als nur Begleiter – sie sind Schlüssel zur Selbstständigkeit und zur aktiven Teilnahme am Alltag. Die Kosten für deren Anschaffung und Haltung gelten als medizinisch notwendige Hilfsmittel und werden deshalb von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ein wesentlicher Teil dieser Unterstützung ist die pauschale Kostenübernahme für laufende Ausgaben wie Futter, Pflege und Gesundheitsvorsorge.
Bislang regelt das Hilfsmittelverzeichnis diese Nebenkosten verbindlich: In Produktgruppe 07 ist ein monatlicher Pauschalbetrag von aktuell 218 Euro festgelegt. Für außergewöhnliche Kosten, etwa für Tierarztbesuche, können Versicherte zusätzlich Erstattungsanträge stellen.
Das Bundesfamilienministerium hat gemeinsam mit dem Außenwerbeunternehmen Wall eine bundesweite Plakatkampagne zur Bekanntmachung des Beratungsangebots „Hilfen im Netz“ initiiert. Ziel der Initiative ist es, Kinder und Jugendliche aus Familien mit psychischer Erkrankung oder Suchterkrankung eines Elternteils auf kostenlose, niedrigschwellige Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen.
In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen rund 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche jährlich von psychischen oder suchtbedingten Belastungen im familiären Umfeld betroffen. Die Folgen reichen von Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit bis hin zu langfristigen Einschränkungen der Bildungschancen. Das Projekt „Hilfen im Netz“ richtet sich gezielt an diese Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörige und Fachkräfte.
Eine aktuelle Studie der Universität Münster zur Wirksamkeit des Mammographie-Screenings wurde in zahlreichen deutschen Medien aufgegriffen. In der Berichterstattung wird von einem Rückgang der Brustkrebssterblichkeit um 20 bis 30 Prozent bei Teilnehmerinnen des Programms gesprochen. Diese Zahlen werden unter anderem vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesamt für Strahlenschutz und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung verbreitet. Auf Basis dieser Kommunikation entsteht der Eindruck eines klaren medizinischen Nutzens. Eine detaillierte Betrachtung der wissenschaftlichen Evidenz zeigt jedoch ein differenziertes Bild.
Weitere Einträge →
1315 Blogeinträge insgesamt
↑ Zum Seitenanfang ↑